Fleischfachmann EFZ
Nicolas Moser, 26
Fleisch ist ein Genussmittel, das in Zukunft mit mehr Bewusstsein konsumiert wird
Lieblings-Stärken
Diese Lieblings-Stärken helfen mir in meinem Beruf
Manchmal ist es gar nicht so leicht an einem Ziel festzuhalten, dass man einmal für sich formuliert hat. Die Arbeit auf dem Weg zum Ziel ist vielleicht anstrengend oder langweilig und eventuell ergeben sich neue, vielversprechende Alternativen. „Zielstrebige“ Menschen trotzen diesen Schwierigkeiten. Sie verfolgen konsequent ihr Ziel. Sie verlieren ihr Ziel nicht aus den Augen und arbeiten entschlossen darauf hin. Sie suchen unbeirrt den geraden Weg zum Ziel. Sie bleiben beharrlich und entschieden dran, bis sie ihr Ziel erreicht haben.
Das Wort Kreativität beschreibt die Eigenschaft eines Menschen, schöpferisch oder gestalterisch tätig zu sein. Kreativität ist nicht etwas, was allein den verschiedenen Bereichen der Kunst zuzuordnen ist. „Kreativ“ kann ein Mensch in den unterschiedlichsten Bereichen sein, z.B. beim Einrichten des eigenen Zimmers oder bei der Zusammenstellung seines Outfits.
„Spontanes“ Handeln beschreibt ein Handeln, das nicht auf langer Planung beruht, sondern aus einem plötzlichen Impuls, aus der Situation heraus entsteht. Der „spontane“ Mensch folgt, reflexartig, einem plötzlichen inneren Antrieb, einer unmittelbar aufkommenden Idee, einem plötzlichen Entschluss.
Berufsalltag
Ein typischer Arbeitstag
Einmal in der Woche erhalten wir vom Bauern 12 Schweine, ein Rind und ein Kalb. Nachdem die Tiere geschlachtet wurden, zerlege ich sie in vier grosse Teile. Anschliessend entferne ich das Fleisch vom Knochen (entbeinen), damit ich es für den Verkauf oder die Weiterverarbeitung verwenden kann.
Den Fleischstücken, die ich zuvor entbeint habe, verleihe ich durch das sogenannte "dressieren" einen schönen Schnitt, damit die Stücke im Verkaufsladen angeboten werden können.
Die Fleischstücke, die beim Zerlegen nicht als Endprodukt verkauft werden, gelangen als hochwertiger Rohstoff in die Wursterei. Dort stelle ich die vielseitigen Wurstwaren, wie zum Beispiel Cervelas oder Rohwürste, her.
Anschliessend räuchere ich die Wurstwaren in einer vollautomatischen Rauchkammer, um einen starken Geschmack zu bekommen. Damit der Konsument die Wurst bereits beim Entpacken verzehren kann, koche ich sie danach für 30 Minuten.
Weg von der Wurstware, gebe ich der Bauernhamme mit einem Spritzgerät zusätzlich Salz, Gewürze und Wasser (pökeln) bei, um ihr ein einzigartiges Aroma zu verleihen. Die gespritzte Bauernhamme hänge ich zum Reifen in den traditionellen Bauernrauch, wo sie ca. eine Woche bleibt.
Im Bauernrauch prüfe ich die Produkte, welche bereits für längere Zeit geräuchert wurden. Dabei muss ich beachten, dass alle Produkte eine schöne, ausgeglichene Rauchfarbe haben.
Nach der Mittagspause stelle ich aus gelagertem Fleisch diverse Produkte, wie zum Beispiel panierte Plätzli, her. Diese werden anschliessend im Laden verkauft.
Um meiner Kreativität auch während der Arbeitszeit freien Lauf lassen zu können, richte ich verschiedene Fleisch-, Fisch- und Käseplatten an, welche vor allem für Feiern sehr beliebt sind.
Für die einfache Portionierung beim Endkunden, binde ich die Fleischstücke zusammen und richte sie bereits fertig an.
Um das Sortiment zu ergänzen, stelle ich verschiedene Traiteurartikel, wie zum Beispiel Schinkengipfeli, her.
Die Endprodukte muss ich vakuumieren, deklarieren und bei Bedarf zwischenlagern, um verkaufsfertige Verpackungen herzurichten.
Am Ende jedes Arbeitstages / Arbeitsschrittes reinige ich die Maschinen und warte das dazugehörige Material regelmässig. So garantiere ich eine langlebige Maschine und einen einwandfreien Arbeitsplatz.
Berufsweg
Mein Berufsweg
Fragen & Antworten
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Ich habe mich für die Ausbildung zum Fleischfachmann entschieden, weil ich sehr gerne praktisch arbeit und meine Hände dabei gerne einsetze. Das Fingerspitzengefühl liegt mir am Herzen und hilft mir auch kleine Dinge, wie die Veredelung, richtig auszuüben. Eine der schönsten Seiten dieses Berufes ist, dass man durch die verschiedenen Produkte sehr viel Abwechslung hat und seine eigenen Ideen einbringen kann.
In diesem Beruf sollte man an erster Stelle die Liebe zum Lebensmittel und somit zum Rohstoff Fleisch mitbringen. Weiter sind aber auch Fähigkeiten wie körperliche Belastbarkeit, Flexibilität, Kreativität und Zielstrebigkeit sehr wichtige Aspekte. Als Fleischfachmann/frau hat man eine hohe Berufschance, um sich weiterentwickeln zu können.
Eines der spannendsten Dinge finde ich, dass man von Anfang bis zum Ende alles miterleben darf. Die ganze Vielfalt und Verarbeitungskette lernt man von A bis Z kennen. So sieht man bereits sehr schnell das Endergebnis der geleisteten Arbeit.
Es ist eine Herausforderung, dass es einen Konflikt zwischen Leben und Tod gibt. Daher ist es wichtig, dass das Tierwohl an erster Stelle steht. Dieses beginnt bereits bei der Tierhaltung auf dem Bauernbetrieb. Dadurch können wir schliesslich die hohe Wertanerkennung sowie Wertschöpfung zum Ausdruck bringen. Nur so, bin ich der Meinung, ist es uns möglich, hinter unserer täglichen Arbeit zu stehen und diese zu vertreten.
Ich empfehle den Beruf allen, die Freude an der Arbeit mit Lebensmittel haben., sich gerne körperlich betätigen und doch kreativ sein möchten. Der Beruf ist in drei Verarbeitungsrichtungen aufgeteilt, was den Jugendlichen die Möglichkeit bietet, eine Arbeit zu finden, die auf ihre Interessensbereiche abgestimmt ist.
Ich hoffe, dass die Bezugspersonen hinter der Entscheidung eine Lehre als Fleischfachmann/frau zu machen, stehen und die Lernenden tatkräftig unterstützen.