Forstwartin EFZ
Julie Märki, 19
Ich liebe es in der Natur zu sein.
Lieblings-Stärken
Diese Lieblings-Stärken helfen mir in meinem Beruf
Menschen bezeichnet man als „vielseitig“, wenn sie an vielen unterschiedlichen Dingen interessiert sind oder viele verschiedene Fähigkeiten besitzen.
Das Wort hat seinen Ursprung im alten Griechenland, in der Antike (8. - 2. Jahrhundert v.Chr.). Dort wurden die obersten Feldherren und Heerführer als „Strategen“ bezeichnet. Sie bestimmten über das Vorgehen in einer Schlacht. Ihr Vorgehen musste sehr durchdacht und vor allem weit vorausschauend sein. In ihre Planungen mussten möglichst viele Einflussgrössen einbezogen werden. Ihr Denken und Handeln war an langfristigen Zielen ausgerichtet. Heute muss man kein Heerführer mehr sein, um als „strategisch“ zu gelten. Aber das strategisches Vorgehen ist immer noch gleich: Systematisch, langfristig, zielorientiert, viele Einflussgrössen einbeziehend, abwägend, berechnend, schlau ausgetüftelt und geplant.
Das Wort „empathisch“ umfasst genau genommen ein Bündel von drei Fähigkeiten. Diese werden bei der Begegnung mit einem anderen Menschen, zumeist unbewusst und gleichzeitig, eingesetzt. Ein „empathischer“ Mensch hat:
- Eine gute Wahrnehmung der eigenen Gefühle und Bedürfnisse
- Die Fähigkeit sowie die Bereitschaft sich in die Gefühle, Gedanken und Motive des anderen Menschen hineinzufühlen
- Die Fähigkeit, angemessen auf die andere Person zu reagieren
Berufsalltag
Ein typischer Arbeitstag
Am Morgen besprechen wir zuerst gemeinsam, welche Arbeiten an diesem Tag gemacht werden sollen. Es werden dann Teams gebildet und die Arbeiten zugeteilt.
Bevor wir an den Arbeitsplatz gehen können, bereiten wir immer zuerst das Material vor, welches wir an dem Tag brauchen werden. Für das geplante Pflanzen brauchen wir die jungen Bäume und verschiedene Stielwerkzeuge.
Wenn auf einer Fläche von Natur aus fast keine jungen Bäumchen vorhanden sind oder nicht die Baumarten wachsen, welche wir gerne hätten, helfen wir mit gepflanzten Bäumen nach. Die kleinen Bäumchen beziehen wir aus einer Forstbaumschule. Wir pflanzen jedes einzelne Bäumchen von Hand ein.
Bei schönem Wetter sitzen wir draussen und nehmen unser Znüni mit an den Arbeitsplatz, wo wir gerade sind. Bei schlechtem Wetter gehen wir meistens in eine Waldhütte.
Bis zum Mittag pflanzen wir noch die restlichen Bäumchen und schützen diese anschliessend mit Tubex-Röhren. Den Schutz errichten wir wegen den Wildtieren, damit die Bäume nicht abgefressen oder sonst von den Tieren beschädigt werden. Ansonsten gehen die jungen Bäume oftmals schnell kaputt.
Ein Teil des Teams isst im Werkhof zu Mittag und die restlichen Teammitglieder gehen nach Hause.
Am Nachmittag machen wir noch ein paar Sitzbänke, welche beim Forstbetrieb bestellt wurden. Auch hier bereiten wir zuerst wieder alles Material vor und beginnen anschliessend mit der Arbeit. Wenn mehrere Sitzbänke bestellt werden, machen wir meistens alle zusammen an einem Nachmittag.
Wir versuchen immer, dass wir gegen Feierabend mit der Sitzbank, welche wir angefangen haben, fertig werden. Wenn die Zeit nicht ausreicht, stellen wir die Sitzbank dann am nächsten Tag fertig.
Bis 17:15 Uhr räumen wir den Arbeitsplatz noch auf und putzen diesen grob.
Berufsweg
Mein Berufsweg
Fragen & Antworten
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Ich habe den Beruf Forstwartin gewählt, weil ich sehr gerne draussen in der Natur bin und es mir Spass macht, mich handwerklich zu betätigen.
Als Forstwart/in muss man wetterfest sein, weil auch bei Regen oder Schnee draussen gearbeitet wird. Es soll zudem kein Problem darstellen, dreckig zu werden und bei der Arbeit muss gerne angepackt werden. Es ist Teamfähigkeit gefragt, da es gefährlich werden kann, wenn man sich auf seine Kollegen nicht verlassen kann. Trotzdem sollte man auch fähig sein, Aufgaben selbständig zu erledigen.
Das Spannendste an meinem Beruf finde ich die vielen verschiedenen Arbeiten, die wir ausführen. Wir sind zuständig für den Wald, also für das Pflanzen von Bäumen, später für die Jungwuchspflege und schliesslich für die Holzernte. Zu unseren Arbeiten gehören auch der Unterhalt der Waldstrassen in unserem Revier, das Herstellen von bestellten Möbeln und das Mähen von Freihalteflächen (Flächen, welche Weiden bleiben sollten) im Wald und noch vieles mehr.
Am Anfang war die Umstellung vom Schulalltag zu 9 Stunden körperlichem Arbeiten eine Herausforderung. Wegen den vielen Gefahren ist es wichtig, immer alle Sicherheitsmassnahmen einzuhalten. Darum ist es wichtig, sich selbst einschätzen zu können und nicht im Stress eine Arbeit beenden zu wollen.
Diesen Beruf empfehle ich allen, die gerne draussen arbeiten und naturverbunden sind. Meine Erfahrung zeigt, dass man diesen Beruf sehr wohl auch als Frau ausüben kann.