Fachfrau Betreuung EFZ
Jana Friebe, 21
Ich liebe es, FABE zu sein, weil ich den Menschen eine persönliche Lebensgestaltung im Alter ermöglichen kann.
Lieblings-Stärken
Diese Lieblings-Stärken helfen mir in meinem Beruf
Das Wort „empathisch“ umfasst genau genommen ein Bündel von drei Fähigkeiten. Diese werden bei der Begegnung mit einem anderen Menschen, zumeist unbewusst und gleichzeitig, eingesetzt. Ein „empathischer“ Mensch hat:
- Eine gute Wahrnehmung der eigenen Gefühle und Bedürfnisse
- Die Fähigkeit sowie die Bereitschaft sich in die Gefühle, Gedanken und Motive des anderen Menschen hineinzufühlen
- Die Fähigkeit, angemessen auf die andere Person zu reagieren
Als Idee bezeichnet man einen neuen, originellen, geistreichen Gedanken oder Einfall. Bevor eine Idee entsteht, existiert meist ein Problem oder eine Aufgabe, die gelöst werden muss. Die Idee stellt einen gedanklichen Entwurf für eine solche Lösung dar. „Ideenreiche“ Menschen produzieren viele solcher Entwürfe. Sie sind reich an künstlerischer, intellektueller oder einer anderen, ähnlichen Erfindungsgabe.
„Flexible“ Menschen können sich schnell und problemlos an veränderte Umstände und Anforderungen in ihrer Umwelt anpassen. Sie sind wendig in ihren Überlegungen und beweglich in ihren Entscheidungen.
Berufsalltag
Ein typischer Arbeitstag
Wenn ich Frühdienst habe, kontrolliere ich morgens nach dem Übergaberapport der Nachtwache die vom Arzt verordneten Medikamente und bereite alles vor. Die Medikamente werden später beim Frühstück den Bewohnern verabreicht.
Bewohner erhalten bei der Pflege ihre persönliche, individuelle Hilfe. Bei der Pflege achte ich als FABE besonders darauf, die Fähigkeiten der betreuten Menschen zu erhalten und zu fördern und sie soviel als möglich selbst machen zu lassen. Ich biete Unterstützung, wenn sie etwas nicht alleine tun können.
Bis zum Mittagessen können bei mir auch Büroarbeiten stattfinden: Ich führe Telefonate mit Ärzten oder Physiotherapeuten und bespreche eine angepasste Behandlung mit ihnen. Zudem dokumentiere ich die vorherige Pflege oder schreibe Pflegeplanungen, welche die Krankenkasse zur Abrechnung der Pflegeleistungen benötigt.
Die Bewohner werden an die Tische oder in den Speisesaal begleitet, wo sie ihr Mittagessen einnehmen dürfen. Bewohner, die Schwierigkeiten haben selber zu essen, werden durch die FABE unterstützt.
Nachmittags treffe ich mich mit dem Team im Stationszimmer zum Tagesrapport. Dabei tauschen wir pflegerische Schwerpunkte, herausfordernde Verhaltensweisen und Beobachtungen aus. Wo nötig suchen wir gemeinsam nach Lösungen und legen das weitere Vorgehen fest.
Am Nachmittag gestalten wir den Tagesablauf gemäss den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner. Um die Bewegungs- und Denkfähigkeit zu erhalten und Erlebnisse zu bieten, organisieren wir manchmal Musik und Tanz, Spiele, lesen Geschichten vor, Malen oder Backen gemeinsam oder machen Spaziergänge. Ich bin auch mit den Angehörigen der Bewohner im engen Kontakt. Ich erkläre ihnen Krankheitsbilder und wie sie damit umgehen können. Auch begleite ich Angehörige in Trauerprozessen, bin offen für jegliche Fragen und biete Unterstützung an.
Nun wird das Abendessen vorbereitet und die Bewohnenden wiederum zum Esstisch begleitet.
Nach dem Abendessen werden die Bewohner bei der Abendpflege individuell unterstützt.
Als FABE bin ich verschiedenen Bewohnenden als Bezugsperson zugeteilt. Das ist eine grosse Verantwortung. Wenn ich Spätdienst habe, habe ich am Abend Zeit, auf ihre persönlichen Bedürfnisse einzugehen, beispielsweise bei einem Einzelgespräch, indem wir Sorgen aber auch Freude austauschen.
Die Planung für den nächsten Tag ist gemacht und die Nachtwache bekommt den Rapport vom Tag. Danach heisst es auch für den Spätdienst Feierabend!
Berufsweg
Mein Berufsweg
Fragen & Antworten
Fragen und Antworten, die dich interessieren könnten
Ich habe mich ganz bewusst für den Beruf FABE im Betagtenbereich entschieden, weil für mich der Mensch und seine individuelle Betreuung im Vordergrund steht.
Da ich teilweise Mühe habe, Blut, Spritzen und Nadeln zu sehen, wollte ich einen Beruf auszuüben, der mehr in die Betreuung und weniger in den medizinischen Bereich fällt.
Als FABE habe ich genau diesen Beruf gefunden. Als FABE lernst du Medizinaltechniken, jedoch sind wir FABEs auf die psychische und physische Betreuung fokussiert.
Ich lernte als FABE Methoden kennen, welche mir zeigten, wie ich Krisensituationen, Schmerzen, herausfordernde Verhaltensweisen von Bewohnern und Mitmenschen bewältigen kann, ohne auf medizinische Hilfe zurückzugreifen. Denn ich habe gelernt, Menschen ganzheitlich und nach ihren eigenen Bedürfnissen zu betreuen.
Ein weiterer Grund, warum ich mich für den Beruf FABE entschieden habe, ist, dass ich immer einen Job finden werde, meine Tätigkeiten können durch keine Maschinen ersetzt werden.
Selbst wenn es noch einmal eine Pandemie geben würde, sind wir FABEs diejenigen, welche ihren Job nicht verlieren. Im Gegenteil: Uns braucht es in solchen Krisensituationen dringender denn je!
Zwei der wichtigsten Eigenschaften sind die Geduld und der Respekt im Umgang mit älteren Menschen.
Zudem ist die psychische Stabilität sehr wichtig, beispielsweise im Umgang mit einem Todesfall.
Auch arbeitest du als FABE nie alleine für dich, sondern in einem Team, in dem Kommunikationsfähigkeiten, Teamfähigkeiten und auch Konfliktfähigkeiten gefragt sind.
Eine Eigenschaft, welche nicht vergessen werden darf, ist die Flexibilität: Als FABE im Betagtenbereich arbeitest du in den meisten Fällen in einem 24 Stunden-Betrieb. Dies bedeutet, dass du unterschiedliche Schichten hast und die Wochenenden manchmal auch zu deinen Arbeitstagen zählen. Die Flexibilität ist aber vor allem auch wichtig, wenn du in unterschiedlichen Situationen angemessen reagieren musst.
FABE Betagtenbetreuung besteht nicht nur aus einer spannenden Tätigkeit, darum kann ich auch keine einzelne nennen.
Für mich macht die Vielseitigkeit den Beruf so spannend!
An keinem einzigen Tag kann ich meinen Ablauf planen, er wird sicherlich jedes Mal wieder ändern.
In meinem Beruf ist nicht nur die Betreuung mit den Bewohnenden spannend, sondern auch die Zusammenarbeit mit den Angehörigen, dem Arzt, der Gemeinde auf der Suche nach einem Beistand, mit Physiotherapeuten, Aktivierungstherapeuten etc. All diese Kontakte mit den Bewohnenden zu verknüpfen, macht unsere Arbeit als FABE so vielseitig und spannend!
Ich würde keine Tätigkeit als schwierig bezeichnen, sondern als herausfordernd.
Als FABE im Betagenbereich spielt der Umgang mit Tod und Trauer eine sehr zentrale Rolle. Die meisten Bewohner, welche in ein Heim eintreten wissen, dass dies ihre letzte Station vor dem Tod sein wird. Es liegt auch an uns FABE, den letzten Lebensabschnitt nach allen Vorlieben und Bedürfnissen für jeden einzelnen Bewohner individuell zu gestalten.
Vor allem ist diese Aufgabe herausfordernd, wenn wir Menschen begleiten, welche sich verbal nicht mehr äussern können und wir anhand der Mimik und Gestik ihre Bedürfnisse deuten müssen. Beispielsweise im Umgang mit Demenzerkrankten.
Ganz wichtig dabei und herausfordernd zugleich ist es, nicht nur die Bewohnenden in den schwierigen Lebenssituationen und in der Sterbephase zu begleiten, sondern auch die Angehörigen über Krankheiten und Verläufe aufzuklären und sie in der Phase nach dem Sterbeprozess in ihrer Trauer einfühlsam zu unterstützen.
Ich würde den Beruf jedem empfehlen, der zum einen Freude am Umgang mit älteren Menschen hat, aber auch denjenigen, welche viel Geduld mitbringen.
Wichtig ist jedoch auch, dass du bereit bist, an einzelnen Wochenenden zu arbeiten.
Wenn du ein herzlicher, einfühlsamer und geduldiger Mensch bist, bist du als FABE im Betagtenbereich genau richtig!